Eine gewaltige Naturkatastrophe ist “schuld” daran, dass das südliche Niederösterreich heute eines der eindrucksvollsten Naturdenkmäler der Welt beherbergt: die “SEEGROTTE” in der Hinterbrühl.
Es war im Jahre 1912, als nach einer Sprengung im damaligen Gipsbergwerk Hinterbrühl mehr als 20 Millionen Liter Wasser mit ungeheurer Wucht in die Gänge und Stollen strömten.
Durch den Einbruch des Wassers hat sich ein riesiger See gebildet, der heute der größte unterirdische See Europas ist. Jahrelang blieb das nach der Katastrophe stillgelegte Bergwerk geschlossen.
Bis ein Team von internationalen HÖhlenforschern in den 30er Jahren das einmalige Naturspektakel unter Tag entdeckte. Die begeisterten Fachleute ergriffen die Initiative, um diese Sehenwürdigkeit der Öffentlichkeit als “Schaubergwerk” zugängig zu machen. Von Anfang an erwies sich die “SEEGROTTE” als Touristenattraktion ersten Ranges.
Mehr als zehn Millionen Menschen besuchten das ehemalige Bergwerk seither, allein im Vorjahr kamen rund 250.000 Interessenten aus aller Welt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die “SEEGROTTE” beschlagnahmt.
Da die unterirdische Anlage größtmöglichen Schutz vor Bombardierung bot, errichteten die staatlichen Heinkel-Werke in den ausgedehnten Gängen der “SEEGROTTE” eine Flugzeugfabrikation.
2.000 Arbeiter waren hier beschäftigt, und hier wurde auch der erste Düsenjäger der Welt produziert. (Ein Modell und Teile der HE 162 sind in der “SEEGROTTE” ausgestellt.)
Nach dem Krieg wurde die “SEEGROTTE” wiedereröffnet. Führungen finden ganzjährig täglich (in mehreren Sprachen)statt; inklusive einer romantischen Motorbootfahrt auf Europas größtem unterirdischen See.
(Führungsdauer ca 45min).